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Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 3 - Ruder und Co.

Aktualisiert: 30. März 2023

Der Rumpfbau schritt gut voran. Jedoch musste auch irgendwann die Ruderanlage ins Visier genommen werden. Die Mein Schiff 3 hat zwei Ruder. Hinter jedem Propeller befindet sich einer. Bei den Rudern handelt es sich nicht um einfache Ruder, sondern um Klappenruder oder auch "Becker-Ruder".


Beim Becker-Ruder handelt es sich um ein Ruder, welches am Ende des eigentlichen Ruderblattes über eine zusätzliche Ruderklappe verfügt. Dreht sich das Ruder, dreht sich auch die Klappe mit. Die Klappe wird über eine zusätzliche Achse über die Ruderdrehung überdreht und sorgt dafür, dass das Wasser noch mehr "ums Eck" strömt und so mehr Ruderwirkung erzielt wird. Die zusätzliche Achse muss nicht gesondert angesteuert werden. Dies passiert aufgrund der versetzten Drehachse von Ruderklappe und Aufhängung von ganz alleine.




Die Konstruktion erforderte mehrere Probedrucke, bis die Anlenkung an der richtigen Stelle saß und alles gut lief. Die Ruderaufhängung musste ins Rumpfdesign integriert werden. Eine Durchführung für die Ruderachse führt ins Innere des Rumpfes - wie man es halt kennt.


Die Öffnung der Anlenkung für die Ruderklappe ist in dem Stück Ruderflosse eingelassen, welche am Rumpf angebracht ist. Die Anlenkung selbst wird später aus einem einfachen gebogenen Draht gefertigt. Wenn das Ruder in der Aufhängung sitzt, werden keine speziellen Befestigungen erforderlich sein.


Die Runder sind noch nicht geschmirgelt, aber die Ruderachse sitzt schon fest im Ruderblatt. Die Ruderklappen sind mit einem losen Kupferdraht angebracht und lassen sich prima drehen. Den Prototyp habe ich leider schon entsorgt, sonst hätte ich euch die Funktion mit einem Video vorgeführt. Der Rest ist leider noch im Produktionsstadium und kann nicht korrekt angebracht werden.




Nach dem Ruder habe ich die Wellenböcke angefertigt, welche im oberen Bild auch schon zu sehen sind. Der erste Plan war es, die Wellenböcke mit der entsprechenden Sektionsbaugruppe zu drucken. Die hätte ich aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beim Entfernen der Stützstruktur mit abgerissen. Also habe ich sie gesondert ausgedruckt. Hier benötigte ich zwei Anläufe. Da in die Wellenböcke Gleitlager geklebt werden, um der Welle einen guten Sitz und leichten Lauf zu gewährleisten, mussten die Wellenböcke als 100% Infill-Teile gedruckt werden.


Normalerweise ist das beim 3D Druck so, dass Teile mit größerem, Volumen innen hohl gedruckt werden. Damit die Teile nicht zusammenfallen, werden sie mit einem "Infill" gedruckt. Eine Waben oder Gitterstruktur aus ganz dünn gedrucktem Material, welcher gewährleistet, dass die gedruckte Deckschicht nicht zusammenfällt.



Jedenfalls habe ich bei den Wellenböcken so gedruckt, dass diese zu 100% aus Kunststoff bestehen. Die Löcher, welche die Welle führen sollen, habe ich nur mit 80% der eigentlichen Grüße gedruckt, um den Rest später passgenau für die Gleitlager, welche ich im Modellbauhandel gekauft habe, aufzubohren. Die beiden Anläufe im Druck kamen so zustande, dass ich die Wellenböcke beim Bohren nicht zu fest zusammendrücken darf, da ansonsten ein ovales Bohrloch entsteht, in welchem die Gleitlager nicht richtig sitzen. Somit würde die Welle unrund laufen und es käme zu ungewollten Vibrationen.


Beim ersten Bohrversuch rutschte mir der erste Wellenbock aus der Halterung und die filigranen Verbindungsstreben brachen ab. Das passierte auch bei einem zweiten, sodass ich einen zweiten Satz drucken musste. Hier gelang es mir endlich, die Böcke sauber zu bohren. Die Gleitlager passten hervorragend in die Böcke und gaben so der Welle einen perfekten Sitz.



Ich hoffe, dass ich euch mit dem Design und der Ausgestaltung der Wellenanlage ein wenig unterhalten konnte.


Demnächst geht es weiter mit einem Beitrag über das Heck der Schiffsrumpfes.


Ich wünsche weiterhin viel Spaß auf PrintShip3D.

 


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