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Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 3 - Rumpfdesign Version 1.2

Autorenbild: PrintShip3DPrintShip3D

Aktualisiert: 30. März 2023

Nach den mehr oder weniger unschön verlaufenen Ausdrucken der vorderen Sektionen des Modells, war das Drucken von Teilen erstmal wieder passé. Es ging wieder intensiver an den Computer und das "Redesign" begann. Nach wie vor waren zwar die ersten Ausdrucke mehr als unschön, trotzdem hielt man ein Stück Modell in den Händen. Die Euphorie war ungebrochen und sogar etwas verstärkt, durch den Willen und die Gewissheit, das noch viel besser hinzubekommen.

Zuallererst musste die Methode der Verbindung der einzelnen Sektionen neu gedacht werden. Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, war ein einfaches Verkleben der Sektionen eher nicht so mein Ding.


Ich habe an einem anderen Modell eine äußerst schlechte Erfahrung gemacht. Hier brach ein Modell, welches aus 6 ABS Tiefzieh-Halbschalen bestand auseinander. Das Modell war fertig und komplett Lackiert. Die erste Fahrt stand bevor und ich habe es auf meinem Tisch stehen gehabt und wollte es Hochheben, als die Bugsektion mitsamt der dahinter befindlichen Klebefahnen abbrach. Es handelte sich dabei um ein 1,50m langen Modellbausatz. Es mag sein, dass ich es vorsichtiger hätte hochheben sollen, jedoch war es trotzdem erstmal ein Schock. Das möchte ich nicht nochmal erleben. Also wird das Ding hier einfach stabiler.


Bei der Einteilung der Drucksektionen des ersten Versuchs habe ich viel über den Haufen geworfen und mir an den Stellen etwas sinnvolleres ausgedacht. Der Grundsatz der Einteilung der Sektionen war auch wie beim ersten Versuch - UNTER ALLEN UMSTÄNDEN KEINE KREUZFUGEN.

Beim ersten Versuch habe ich nicht nur längs und Quer eingeteilt, sondern auch noch horizontal geschnitten. Das hat es deutlich erschwert, diesen Grundsatz einzuhalten. Auch hat es dafür gesorgt, dass Ungenauigkeiten durch den Druck zu spät erkannt wurden und es dadurch zu Passschwierigkeiten gekommen ist. Ich weiß auch nicht mehr, warum ich so wirr geschnitten habe. Das war in der neuen Version vorbei. Ich fügte nur noch vertikale Schnitte ein und versah diese Schnitte mit entsprechenden Verbindungsflanschen.

Da mein Drucker einen realistischen Druckbereich von 190x190x180 hat, musste ich jede Sektion mindestens längs halbieren. Um wieder dem Fugengrundsatz nachzukommen, musste ich jede Sektion abwechselnd halbieren und dritteln. Zudem fügte ich zwei Trennwände oder auch "Schotten" in den Rumpf ein. Diese befinden sich zwischen den Sektionen 4 / 5 und 8 / 9.

Der Grund für das Einfügen der beiden Schotts war einfach die Größe des Schiffs und die Gewichtsverteilung des Ballasts im Schiff. Während der vordere Teil des Schiffs wenig Ballast erhalten wird, aber auch aufgrund seiner Form weniger Auftrieb erzeugen kann, wir der hintere Teil Motoren, Servos und Co. erhalten und somit ein bisschen zum Ballast beitragen können.


Der Mittlere teil ist der Teil, bei dem der Boden und die Außenwände maximal gerade sind. Somit können hier Akkus und Ballast hinein. Die Trennwände bringen den Vorteil, diese Teile von den Antriebsteilen abzuschotten.


Ebenso nahm ich die ganze Verstrebung, welche ich vorher eingebaut hatte, aus dem Rumpf heraus. Dies nahm eine lange Zeit in Anspruch, da ich jeden Spant einzeln nachbearbeiten musste. Teilweise musste ich die Polygone händisch neu verbinden, um so eine saubere Oberfläche zu generieren.


Die Spanten machte ich etwas dicker. Mit dem verdicken der Spanten fügte ich gleichzeitig Löcher in diese ein, um die Spanten als Verbindungsflansche zum Verschrauben der einzelnen Teile zu verwenden. Durch das Kleben wurden diese abgedichtet und die Schrauben übernahmen die mechanische Last.


Ebenso sorgte ich dafür, dass die nach unten schauenden Flächen möglichst niemals horizontal ausgerichtet waren. Diese Flächen versah ich stets mit Schrägen - sofern es möglich war. Das machte das Drucken von Stützstrukturen im inneren des Rumpfes überflüssig, da sich das darüber befindliche Deck durch die langsam breiter werdende Schräge somit von selbst aufgebaut hat. Das Ganze braucht wahrscheinlich mehr Material als die Stützstruktur an sich, jedoch wurde damit zeitgleich eine deutlich stabilere Struktur geschaffen. Zusätzlich sparte es mühselige Nacharbeit.

Für die Druckreihenfolge der neuen Sektionen orientierte ich mich am Bau echter Schiffe. Hier werden zuerst die Mittelsektionen gebaut und auf Kiel gelegt. Dies tat ich nun auch. Auch unter dem Aspekt, dass Sektion 1-4 ja noch standen. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, diese zu entsorgen, zumal Sektion vier noch als Versuchssektion herhielt. Ich bereitete also den Druck von Sektion 5 vor.


Dazu Schnitt ich die einzelnen Sektionsbaugruppen aus dem Gesamtrumpf heraus und ordnete diese neben dem "ganzen" Schiff an. Damit waren eine Menge Sektionen für den Druck bereit

Parallel zum Druckbeginn bestellte ich 400 Linsenkopfschrauben, Unterlegscheiben, Sicherungsmuttern und Zwei-Komponenten-Epoxidharzkleber. Die Löcher, welche in den Spanten zur Verschraubung vorgesehen waren, habe ich gezielt kleiner vorgesehen. Nach dem Druck war jedes einzelne Loch entsprechend aufzubohren. So konnte ich ein passgenaues Verbinden der einzelnen Baugruppen sicherstellen.


In der Praxis zeigte das sich als gute Lösung, da die Baugruppen beim Verkleben passgenau aneinandergehalten worden sind. Ich strich die Spanten dick mit Epoxidharzkleber ein, steckte die Schrauben durch und fügte die Teile zusammen. Die Schrauben hielten alles gut in Position. Durch das anschließende Verschrauben wurde der überschüssige Klebstoff aus den Fugen gedrückt und die Bauteile wurden gut zusammengepresst. Der überschüssige Klebstoff konnte über der Naht verstrichen werden. So war die Verbindungsstelle garantiert Wasserdicht. Damit sich die Teile beim Verkleben nicht nach oben zusammenwölben, habe ich sie verkehrt herum zum Trockenen des Klebers aufgestellt und mittels eines Gewichtes beschwert.

Der Drucker benötigte pro Bauteil ca. 2- Tage. Damit der Drucker die einzelnen Schichten gut und sauber druckt und sich die neuen Schichten gut miteinander verbinden, habe ich die Druckgeschwindigkeit von 60mm/s auf 35mm/s gedrosselt. Das Ergebnis war ein deutlich saubereres Ergebnis. Zudem war so sichergestellt, dass die Schichten durch den langsamen Druck gut miteinander verlaufen und so wirklich wasserdicht sind.


Während der Drucker Teil für Teil druckte, wurde das Schiff am PC weiter ausgebaut. Hierbei konzentrierte ich mich diesmal auf den Heckbereich des Schiffes.





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