Jetzt kommen wir so allmählich zu denen Teilen, welche charakteristisch für ein Schiff sind - zumindest solange das Modell noch nicht lackiert ist. Die Brücke an sich hat mich doch etwas mehr Nerven gekostet, da ich den Aufbau immer wieder neu designen oder irgendwie anpassen musste. Ich möchte hier nicht von Problemen sprechen, da es keine wirklichen Probleme waren.
Zunächst fing es mit der Basis an. Da der Schiffsrumpf schon gedruckt ist, durfte in diesem Bereich, auch im Softwaremodell, keinerlei Veränderung stattfinden, da die neuen Teil sonst nicht mit den fertigen Teilen zusammenpassen. Sollten hier also Fehler auftreten, müssten Anpassungen zum Nachteil der Front entschieden werden. Alles was gedruckt ist, bleibt auch erstmal so. Sollte es zu einem Release als Verkaufsmodell kommen, wird an dieser Übergangsstelle zwischen Rumpf und Deckshaus die meiste Arbeit fällig, da es hier - auch an der Basis - zu diversen Fehlern gekommen ist.
Das Crew-Deck, welches sich vor dem Aufbau befand, fand schonmal Erwähnung in einem anderen Beitrag. Im ersten Design war noch die Rede von einem Handlauf, welcher dort herum führt. Die ausgedruckte Variante sah äußerst dürftig aus, weshalb das Ausdrucken der entsprechenden Halterungen gestrichen wurde. Hier wird klassischer Modellbau für Geländer mit Draht und Lötkolben von Nöten sein.
Da auch ich neugierig war und darauf brannte, endlich mit dem Deckshaus anzufangen, war das Crew-Deck quasi schon gedruckt. Der Ausdruck passe sich nur mäßig an, das lag aber hauptsächlich an meinem 3D Drucker. Im Verlauf des Druckes Deckshauses musste ich feststellen, dass mein 3D Drucker so allmählich an seine Grenzen stößt.
By the way - solltet ihr Interesse daran haben, mit welchem 3D Drucker ich momentan noch arbeite, hinterlasst ein Kommentar unter diesem Beitrag, gibt es genug Interessenten, werde ich dies in Angriff nehmen. Grundsätzlich freue ich mich über Kommentare - diese helfen mir, auch weiterhin so zu Schreiben, dass es euren Nerv trifft...
Zurück zum Thema - Das Crew-Deck war gedruckt und eingepasst. Nachdem ich dieses schön glatt geschliffen hatte, passte dies nicht zu 100% in die Vorgegebene Form des Rumpfes. Dies lag dann doch daran, dass die Einstellungs des Druckers dafür sorgte, dass die unteren Schichten etwas zu dick geworden sind. Der erfahrene 3D Drucker-Anwender wird hier auf das Problem mit dem Filament-Fluss kommen. Auch dies wurde mir an dieser Stelle erstmalig bewusst.
Grundsätzlich sind alle 3D Drucker so eingestellt, dass diese mit 100% Filamentfluss laufen. Das bedeutet, dass eine gewisse Menge an Filament in die Düse geschoben wird. Diese Menge durchläuft in der Düse den Erwärmungsprozess, kommt am Ende der Düse raus und wird auf die Druckplatte oder den bereits Gedruckten Modellteil gedrückt. Je nachdem wie heiß die Düse ist, kommt entsprechend eine gewisse Menge flüssiger Kunststoff aus der Düse und verläuft auf dem Bauteil. Bei 100% Filamentfluss kann es sein, dass der Kunststoff aus der Düse auf das Bauteil gedrückt wird und über die Ränder hinausquillt. Dieses Überquellen sorgt dafür, dass das Bauteil in den vorgesehenen Dimensionen leicht abweicht. Manchmal reicht eine leichte Abweichung schon aus, um dafür zu sorgen, dass Bauteile nicht gut zusammenpassen. Die Folge ist, dass man die Druckeinstellungen überarbeiten muss und neue Testdrucke zum probieren gemacht werden müssen. Für die, die es interessiert, arbeite ich mittlerweile mit niedrigerer Drucktemperatur und 93% Filamentfluss. So passt es deutlich besser.
Nachdem ich das Crew-Deck also angepasst habe, fügte es sich gut in seinen Platz am Bug des Schiffes ein. Das Crew-Deck selbst hatte eine Druckzeit von 12 Stunden, weshalb eine Anpassung des Decks selbst kein großer aufwand gewesen wäre.
Direkt an das Crew-Deck schließt sich die mächtige Front des Deckshauses mitsamt der Brücke an.
An dieser Stelle war es schwer, entsprechende Neigungswinkel der Front zu erhalten. Ich musste mir eine Menge Bilder im Netz dazu raussuchen. Diese kann ich hier aufgrund urheberrechtlicher Gründen nicht zeigen. Schlussendlich hatte ich mehrere Versuche gestartet, den richtigen Neigungswinkel der Front zu erhalten.
Zusätzlich zum Neigungswinkel der Front entstand das Problem mit der Wölbung der Front. Wäre alles eckig und kantig, würde es wahrscheinlich nicht ganz so elegant aussehen, aber einfacher im Nachbau - sofern man die Baupläne nicht hat. Auch hier war Google wieder mein bester Freund. Es waren unzählige Bilder aus vielen Perspektiven nötig, um die möglichst originale Wölbung herzustellen.
Anschließend befasste ich mich mit den Ausschnitten für die Fenster. Hierzu musste ich zunächst eine Negativform anfertigen, mittels welcher ich die Fenster aus der gewölbten Fläche ausschnitt. Anschließend musste ich die Fenster entsprechend der Decksanordnung ausrichten und der Wölbung anpassen. Das war eine sehr figelinsche Arbeit, da die Fensterausschnitte mit der Wölbung gedreht werden mussten. Die Fensterausschnitte musste ich entsprechend vervielfältigen und symmetrisch auf der Front anornden und anschließend aus der Front ausschneiden.
Nachdem die Front soweit fertig war, musste eine Struktur im Hintergrund geschaffen werden, welche diese natürlich auch etwas stabiler macht.
Hierzu habe ich einige vertikale Streben eingefügt, welche die Front von hinten etwas unterstützt. In der Mitte befindet sich eine dickere Strebe, da die Front wegen der Brücke, aufgrund der Nocken nicht in einem Stück gedruckt werden kann. Die Strebe in der Mitte dient also wieder wie ein Verbindungsflansch zum guten verkleben wer Teile. Zudem habe ich ein paar Schlitze in die Strebe eingefügt, um später Kabelbinder für die Verkabelung der Brückenbeleuchtung dort anzubringen.
Ein weiteres kleines Detail an der Front sind insgesamt vier kleine Anschlussbuchsen. Diese Anschlussbuchsen sind dazu da, eine später folgende Unterkonstruktion hinter der Front anzubringen.
Zur Stützstruktur wird später ein weiterer BLOG-Beitrag folgen.
Die Front war fertig. Allerdings noch nicht für den Druck. Hier muss noch die Brücke fertig gestellt werden. Das folgt in meinem nächsten Beitrag.
Für die Brücke war eine menge Handarbeit erforderlich. Der Druck erforderte viel zittern und schwitzen. Aber das kommt beim nächsten Mal.
Ich wünsche euch nun ein schönes Wochenende und freue mich über Likes und Kommentare.
コメント